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Dienstag, 15. Juli 2014

Poetry Slam

Ich mache öfter bei einem Dichter Wettstreit mit. Dies wird auch Poetry Slam genannt, bei diesem Wettbewerb treten unterschiedliche Slammer auf und tragen ihren Text vor. Es sind keine Requisiten erlaubt einzig ein Textblatt darf man benutzen, wobei es besser ankommt wenn man alles aus dem Kopf vorträgt. Bei diesem Wettbewerb, darf das Publikum entscheiden wie viele Punkte es geben darf. 1 ist ganz schlecht und 10 gigantisch. Die beste und die schlechteste Bewertung werden gestrichen und dann werden die Punkte zusammengezählt. In jeder Runde treten zwei Slammer gegeneinander an und wer den höchsten Punktestand hat, hat die Runde gewonnen :)
Es darf kurzzeitig gesungen werden und ja was noch? Genau , jeder hat 6 Minuten Zeit seinen Text vorzutragen das ist das Maximum ein Minimum gibt es nicht. Man kann sich auch einfach auf die Bühne stellen kurz hallo sagen und wieder runtergehen. Das ist eine Sache von Sekunden und dies wird bewertet.
Es gibt auch Profi Slammer die sich damit ihr Geld verdienen wie Tilman Döring oderStefan Dörsing da sieht man z. B. das auch auch Beatboxing erlaubt ist. Auch den Text"die Erde" von Sulaiman Masomi fand ich sehr gut, ob Gesellschaftskritisch oder lustig oder traurig es ist alles dabei. Ich habe bei meinem letzten Slam den unteren Text vorgetragen. Auch den Post "Für J" habe ich einmal vorgetragen den text "Versagt"möchte ich noch überarbeiten und demnächst auch einmal vortragen. Mir macht es spaß texte zu schreiben auch wenn es fast nur traurige sind. Aber damit kann ich vieles verarbeiten. Viel Spaß bei dem folgenden Text.
Meine Güte Marie räum dein Zimmer auf!!“
Scheisse .
Das war meine Mutter. Da habe ich wohl vergessen die Tür zuzumachen. Denn so traut sich die Frau mit der druchdringenden Stimme nicht mehr in mein Zimmer.
Außer sie will etwas beseitigen so wie letztes mal als ich feiern war und betrunken in mein Zimmer kam und mich gewundert habe „Heey wo sind meine zwei Gästematratzen hin?“
Egal da habe ich eben auf den Boden geschlafen, who cares?
Ich komme also die Treppe hoch, leg mich fast noch lang so wie immer, wenn ich anfange etwas schneller als gewohnt zu laufen und husche an ihr vorbei und versuch mit meinem Fuß ein paar Sachen unter das Bett zu schieben.
Ihr Blick ruht auf den Boden, da wo alle Sachen verteilt rumliegen- „Wie kannst du nur in so einem Saustall leben? Da liegt Schminke, da deine Schulsachen und dort deine Anziehsachen. Sag mal ist das dahinten ein Apfel?? Ab aufräumen, vorher bekommst du dein Taschengeld nicht!!“ Sie knallt die Tür zu und rauscht mit einem : Klock , Klock, Klock, die Treppe runter.
Ich schaue ihr fassungslos hinterher und knurre nur ein „Ja Ja ist ja schlimmer als im Knast hier!“
Somit füge ich mich dem Wunsch meiner Mutter und schließe mein Handy an meiner Anlage an . Meine heißgeliebte „Kreisch, Schrei“ Musik wie meine Mutter sie liebevoll klingt ertönt und ich singe begeistert mit :“Take everything, away from me. Silent Angel!!“ mit der richtigen Musik dauert das aufräumen zwar knapp 3 Stunden , aber hey es macht wenigstens Spaß .
Doch Fakt ist, dass wenn man sein Zimmer gerade aufgeräumt hat. NIE wirklich NIE etwas wiederfindet, das was an der gewohnten Stelle lag hat man schnell irgendwo hingestopft. Manchmal denke ich echt ich sei bescheuert, doch dies Stimmt nicht.......
glaub ich, meine Mutter hat mich testen lassen, ich bin nicht bescheuert und auch nicht verrückt!!
Aber wenn man dann also alles weggeräumt , gesaugt, gewischt und geputzt hat und sich dann umdreht und umschaut rutscht einem schon oft ein „Verdammt, ist mein Zimmer groß und hell „ raus.
AABER , ja jetzt kommt das altbekannte aber.
Bei mir sieht es nach einer Stunde wieder aus wie vorher, denn welcher normale Mensch zieht sich nicht nach dem aufräumen etwas frisches an und duscht vorher und macht sich danach wieder fertig, sprich schminken und Haare frisieren.
Okay bei mir sieht es dann so aus:
Oberteil 1 zu bunt
Oberteil 2 zu schwarz
Oberteil 3 zu schlicht
Oberteil 4 zu nuttig
Oberteil 5 zu eng
Oberteil 6 zu langweilig und
Oberteil 7 zu kurz!
So jetzt liegen diese Klamotten zu einem Mount Everest großen Berg vor mir und ich wühle vielleicht noch einmal darin herum um zu gucken ob das richtige , was ja eben vor dem aufräumen noch da war , dabei ist. Dabei rutscht mir dann der Satz „Mist, ich habe echt nichts mehr zum anziehen „ aus und ich schüttele verwirrt den Kopf. Alle guten Sachen sind grade eben in der Wäsche gelandet und ich wühle noch einmal im Kleiderschrank herum, den ich zur Erinnerung grade erst aufgeräumt habe . Denn ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben das ich das Oberteil noch finde welches nicht zu bunt, zu schwarz, zu schlicht, zu nuttig, zu eng, zu langweilig oder zu kurz ist. Denn es war ja vorhin noch da! Aber nein ich finde es einfach nicht und murmle ein „Rest in Peace nicht zu buntes, zu schwarzes, zu schlichtes, zu nuttiges, zu enges, zu langweiliges oder zu kurzes Oberteil. Du bist nun im Nirvana der verlorenen Oberteile.“
So ziehe ich also gezwungener Maßen ein anderes Teil an und steige über die Haufen rüber zu meinem Schminktisch, auch diesen habe ich eben aufgeräumt und drübergewischt. Aber was passiert? Natürlich die creme flutscht mir aus der Hand und die ganze weiße cremige fettige Sauerei verteilt sich über den ganzen Tisch und Zack nicht zu knapp über mein frisch angezogenes Oberteil. Na toll. Das heißt Oberteil wieder ausziehen und versuchen alles weg zu bekommen. Aber dabei stoße ich natürlich den Putzeimer um den ich blauäugig noch dort stehen gelassen habe um und die ganze dreckige Suppe verteilt sich über mein Parkett. Ich versuche die Oberteile die überall verteilt auf dem Boden liegen zu retten und werfe gleichzeitig mehrere Trockenlappen auf die Nasse Stelle. Ich will die Klamotten eben schnell rüber zu meinem Bett tragen, nur blöd das diese mir die Sicht versperren und ich somit prompt auf einen der Trockenlappen ausrutsche und alle Klamotten und ich durch die Luft segeln und wieder auf den Boden landen. So liege ich also mit Creme beschmiert und Nass von oben bis unten auf dem Boden und sehe unter meinem Bett das im Nirvana gegelaubte Oberteil, während aus dem Radio „Das bisschen Haushalt macht sich von allein sagt mein Mann..“ 
erklingt.

Das hier zeigt einen Slam mit einem ernsten Thema, ich hatte tränen in den Augen und eine Gänsehaut als ich ihn gehört habe. Diese Frau kann gut performen und das Thema hat sie gut aufgegriffen.

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